Dokumentation

Jedes Objekt erfordert einen individuellen Ansatz, obwohl das grundsätzliche Vorgehen einer wiederkehrenden Methodik folgt:

Befund

Am Beginn steht die Bestandsaufnahme der Beschaffenheit des zu restaurierenden Objekts.

Planung

Die Anforderungen an das Restaurierungskonzept orientieren sich am Zustand, den späteren Anforderungen und der Historie.

Umsetzung

Die Wiederherstellung der Funktionalität und gegebenenfalls die Zurücknahme vormaliger Restaurierungsmaßnamen stehen an   erster Stelle. Furnierergänzungen und Retusche betreffen das Erscheinungsbild und stehen vor der abschließenden Konservierung.

Dokumentation

Um die Maßnahmen nachzuvollziehen enthält ein Arbeitsbericht Angaben über den Ausgangszustand, die Herkunft und die Entstehungszeit.

Dokumentation

Dokumentation

Kommodensekretär

Der fein gearbeitete Sekretär vereint typische Elemente aus der Zeit des Spätbarock am Ende des 18. Jahrhunderts. Der Bauart nach ist er friesischer oder niederländicher Herkunft.
Der Korpus wurde in reiner Kastenbauweise gefertigt. Der Boden ist aus Brettern längs zusammengefügt und in einen Rahmen eingenutet. Verbunden werden die Teile durch Schwalbenschwanzverbindungen, die durch die umlaufende Profilierung verdeckt wird. Die Traversen der Schubladen sind in die Seiten eingegratet und die Verbindung überfurniert und die Rückwand liegt in einem umlaufenden Falz. Die Schubladen laufen auf Lauf- und Streichleisten. Der Kommodensekretär ist mit Marketerie versehen, die die Oberfläche geometrisch gliedert. Die Felder werden durch eine Bandeinlage aus Ahorn und Pflaumenholz begrenzt.

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Gerahmt werden die Felder, durch eine mit der Maserung diagonal zu den Feldern gestellte Furnierfläche. Oberseite und Seitenteile sind in der gleichen Art und Weise wie die Front gearbeitet. Auf den mittleren Feldern der Schubladen befinden sich einige der ursprünglichen, gegossenen Schlüsselschilder. Die Füße und eine umlaufende Leiste wurden später im Barock-Stil ergänzt. Reste der gedrückten Füße konnten noch nachgewiesen werden. Die Bestandsaufnahme ergab außer den konstruktiven Abnutzungen eine durch Sonnenlicht ausgebleichte Oberfläche und  zahlreiche Gebrauchsspuren, wie Kratzer, Wasser- und Tintenflecken und abgelöste Furniere.